Vermögen im Umbruch?

Über die Zukunft von Altersvorsorge und Vermögensentwicklungen

Wer aus seinem Vermögen leben möchte schaut gern mit Gewissheit in die Zukunft. Angesichts der jetzigen schweren Wirtschafts- und Finanzkrise scheint dies kein leichtes Unterfangen. Und so viel vorab, auch ich habe keine Möglichkeit in die Zukunft zu schauen. Nicht, dass mir meine Glaskugel heruntergefallen wäre aber Dinge wie ein Krieg, eine Pandemie oder eine positive überraschende Entwicklung dank Innovationsgeist sind einfach nicht vorherzusehen. Dennoch lohnt es sich ein paar Überlegungen auf Basis augenblicklicher Kenntnisse für die Zukunft anzustellen und den Fokus auf ein paar mögliche oder absehbare Entwicklungen auszurichten. Im folgenden Beitrag habe ich ein paar Punkte zusammengestellt, die für zukünftige Entwicklungen von Altersvorsorge und Vermögen bedeutend sein könnten.

Demografische Entwicklung

Der demografische Wandel wird die entwickelten Volkswirtschaften relativ hart treffen und die Staaten werden viel Aufwand betreiben müssen, hier einen Ausgleich zu schaffen. Dies stellt vor allem umlagefinanzierte Rentensysteme vor immense Probleme. Augenblicklich ist dummerweise genau dieses, das einzige Finanzierungsmodel der Deutschen Rentenversicherung. Deutschland erreicht dabei seinen maximalen Problemhorizont um das Jahr 2030.

Ab dann dürfte eine Finanzierung der gesetzlichen Rente kaum noch, von den dann erwerbstätigen Beitragszahlern, getragen werden können. Grob ausgedrückt finanzieren dann zwei Arbeitnehmer einen Rentner. Hier bleibt dann eigentlich nur noch die Rente zu senken, was auch eine Erhöhung des Renteneintrittsalters einschließt, die Abgaben von Beitragszahlern und zukünftigen Rentnern weiter zu erhöhen, oder über Kredite die Renten zu finanzieren. Letztlich wird sich dies auch nur wieder in höheren Abgaben niederschlagen. Egal welcher Weg hier zukünftig beschritten wird, es kommt vermutlich zu Einschränkungen auf beiden Seiten. Rentenbezieher die neben der gesetzlichen Rente weitere Einkünfte erzielen, haben dann eine höhere Stabilität für Ihre Altersbezüge, auch wenn diese vermutlich mit höheren Abgaben belegt sein dürften.

 

Gleichermaßen muss die Wirtschaft dem dann noch stärker als jetzt bestehenden Fachkräftemangel begegnen. Effizienzsteigerungen, technologische Freiheit und gezielte Einwanderung qualifizierter Fachkräfte wären hierfür Lösungsansätze. Augenblicklich zeigt Deutschland hier jedoch wenig Tendenz die ökonomisch richtigen Schritte gehen zu wollen. Dazu kommt, wenden wir unseren Blick mal nicht nach Europa oder den USA, dass es andernorts auch anders läuft. Dort wächst eine neue und große Generation an Konsumenten und Arbeitskräften heran. Und diese haben kein anderes Ziel als sich unserem Lebensstandard anzupassen. Es ist davon auszugehen, dass sich diese jungen Leute dieses Ziel über kurz oder lang durch Innovation, günstige Produktion, Technologieoffenheit und leider auch Umweltverschmutzung erfüllen werden. Auf diesem Weg des Zuwachses an Lebensqualität dieser Generation beteiligt zu sein, sollte in Überlegungen einer sicheren ausfinanzierten Altersvorsorge Berücksichtigung finden.

Inflation

Dieser akut brennende Trend sollte den Blick auf langfristige Entwicklungen nicht verstellen. Die jetzt stattfindende inflationäre Entwicklung ist der immensen, seit der “Lehman- Krise” geschaffenen Geldmenge geschuldet. Das Geld wurde über viele Jahre “gehortet” und sucht sich jetzt seinen Weg in den Wirtschaftskreislauf. Es ist vergleichbar mit einem Brennholzstapel, auf den über Jahre immer wieder neues Brennmaterial gestapelt wurde, an den nun jemand ein brennendes Streichholz gehalten hat. Es ist nicht einfach zu löschen. Aber selbst nach dem Abbrennen wird es vermutlich noch lange nachglühen. Durch die teils immer noch gestörten Lieferketten und die augenblicklich hohen Aufwendungen für Energie, fallen steigende Preise auf extrem fruchtbaren Boden. Hier jetzt auf Geldwerten zu sitzen, die nicht adäquat mit der inflationären Entwicklung verzinst werden, bedeutet letztlich nichts anderes als die Vernichtung von Sparvermögen. Da die Zinsen der meisten verzinslichen Anlagen der inflationären Entwicklung hinterherhinken, ist es augenblicklich, wie schon in der Vergangenheit, nahezu aussichtslos, eine passende verzinsliche Anlage auf dem Markt zu finden.

 

Anlagen in Sachwerten, wie beispielsweise Unternehmensanteile, können hier, sofern die Unternehmen nicht wirtschaftlich abstürzen, einen Inflationsausgleich bewirken. Der erworbene Unternehmensanteil ist immer der Sachwert, unabhängig davon, welche Währung gerade gültig ist. Eine Werkhalle bleibt eine Werkhalle, egal ob ich diese in Euro, Dollar oder Muschelschalen bezahle. Es wird auch zukünftig Inflation gegeben, auch wenn die augenblicklich dynamische Entwicklung abebbt. Es empfiehlt sich also, dass Sachwerte, unabhängig von kurzfristigen Schwankungen, weiterhin ein wichtiges Element einer breit aufgestellten Altersvorsorge bilden sollten. Hier zahlen sich Zeit und Besonnenheit besonders aus.

Energie

Die derzeitige Energie(krise)/-situation, ist nicht der Hauptverursacher der inflationären Entwicklung. Sie fungiert hier lediglich als Brandbeschleuniger. Sofern sich staatliche Interventionen in diesem Bereich nicht weiter ausweiten, wird der Weltmarkt über kurz oder lang zur Normalität zurückkehren. Nur Deutschland nimmt hier leider eine Sonderrolle ein. Der gewählte Sonderweg der Energiewende in Kopplung mit dem Atomausstieg und dem Lieferstopp von russischem Gas, hat in Deutschland Energie zu einem besonders knappen Gut werden lassen. Energie ist in Deutschland damit besonders teuer. Inwieweit die deutsche Industrie und der Mittelstand als der Träger des deutschen Wohlstands in der Lage sind da mitzuhalten, bleibt abzuwarten. Es ist aber jetzt schon absehbar, dass sich die weltweite Energiesituation wesentlich schneller entspannten wird, als es sich augenblicklich für Deutschland allein abzeichnet. Dies zeigt sich u.a. darin, dass wohl kein weiteres Land der Welt gewillt ist, dem deutschen Sonderweg zu folgen und damit in anderen Ländern Energie schon jetzt zu wesentlich günstigeren Preisen zur Verfügung steht. Dazu kommt, dass die Bereiche der Energieerzeugung die Deutschland, auf Grund seiner Energiepolitik, räumt von anderen Playern besetzt und bedient werden. Nur weil das Angebot an unsauberer aber international preiswerterer Energie in Deutschland verknappt wird, fällt international nicht die Nachfrage danach weg. Es wird also „weitergemacht“, nur ohne Deutschland. Es ist somit folgerichtig, den Fokus zukünftiger Entscheidungen nicht nur prinzipiell möglichst international zu legen, sondern auch sehr genau zu schauen, ob der Standort Deutschland überhaupt weiterhin Renditen für Anleger abwerfen kann.

Grüne Technologien

Grüne Technologien, sie werden kommen. „Schmutzige“ und „vermeintlich schmutzige“ Technologien werden vermutlich noch eine ganze Zeit bleiben. Allein schon deshalb, da es augenblicklich, für die sich entwickelnden Volkswirtschaften der einzige Weg ist der Armutsfalle zu entkommen. Schlicht und ergreifend deshalb, da andere Wege nicht finanzierbar sind. Die dabei teilweise gelebte Technologieoffenheit kann hier aber auch zu Überraschungen und plötzlich grünen Lösungen führen. Niemand kann die Zukunft vorhersehen.

Wie gerade auch die grünen und schmutzigen Technologien mit einander verknüpft sind, soll folgendes Beispiel zeigen. Deutschland hat mit immensen Subventionen die Entwicklung der Solarenergie vorangetrieben. Die nun heute bedeutenden Solarhersteller sitzen aber allesamt in China. Der Erfolg der chinesischen Solarindustrie ist eine direkte Folge der deutschen Subventionen. Dabei darf nicht übersehen werden, dass die Solarzellen in China im wesentlichem mit Kohlestrom produziert werden. Ideologisch betrachtet ein Widerspruch, ökonomisch aus der Sicht von China folgerichtig. Allein dieses Beispiel zeigt, mal ignoriert, dass China augenblicklich keine günstige Basis für die Altersvorsorge bietet, hier nur Gewinner sein kann, der für die Zukunft breit und ohne ideelle Beschränkungen aufgestellt ist. Grün allein funktioniert im Moment nicht. Es gehört jedoch in eine zukünftige Welt und muss daher Berücksichtigung finden. Darüber hinaus dürfte vor allem in Technologieoffenheit noch so manche positive Überraschung liegen.

Die Zukunft

Die Zukunft hält so einiges an Änderungen bereit. Die Frage ist, in wie fern man mit seinem Vermögen und seiner Vorsorge daran teilhat. Wir Deutschen müssen zukünftig vermutlich mehr über unseren Tellerrand hinausschauen und in größeren Dimensionen denken. Es gibt zukünftig vermutlich mehr gute Gründe, seine Altersvorsorge mit einem sehr hohen Anteil an weltweiter Streuung zu gestalten. Es ist wie eingangs erwähnt niemand in der Lage, die konkrete zukünftige Entwicklung vorherzusehen. Es ist aber fast immer sinnvoll auf den menschlichen Innovationsgeist zu setzen. Dieser schlägt sich insbesondere in der freien Wirtschaft, in Standorten mit wenig Dirigismus und einer positiven Weltsicht nieder. Investitionen breit gestreut in die Weltwirtschaft, werden Anleger vermutlich nicht nur mit neuen Lösungen, sondern vermutlich auch dauerhaft mit Rendite belohnen.

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